Testgerätenotitzen #2

Kaum sind sie da, schon müssen sie wieder an die Seite, die drei Teile des gewaltigen Thivan Labs-Vollverstärkers

Was aber nichts daran ändert, dass ich trotz anstrengender Temperaturen viel Musik mit diesem gewaltigen Ensemble gehört habe und da auch noch weiterhin tun werde. Meine Gedanken zu dem Gespann gibt’s in der kommenden Ausgabe der LP nachzulesen. Außerdem hat sich Mr. Thi (das ist die erste Silbe von „Thivan Labs“) höchst selbst für einen Besuch in meiner Kemenate angekündigt, um die Sun 833-X bei mir anzuhören.

Gestern aber hatte ich sehr angenehmen Besuch aus Japan (okay, und aus Krefeld ;-)). Hideki Kato, seines Zeichens Gründer und Chief Designer bei Soulnote, ist derzeit in Deutschland unterwegs, um den ersten Kontakt seiner Geräte mit dem europäischen Markt zu begleiten.

Mir wird dabei die Ehre zuteil, die erste Beurteilung der hauseigenen Top-Komponenten abgeben zu dürfen, die Monos M-3, die gerade mein Setup befeuern, sind tatsächlich die ersten überhaupt in Europa.

Soulnote baut Transistorelektronik abseits der ausgetretenen Pfade, Kato-san legt großen Wert aus Mechanik, deren Einfluss er auch überzeugend demonstriert.

Der Sound hat dem Meister offenbar ziemlich gut gefallen, meine Dreiwegeriche waren jedenfalls Gegenstand intensiver Inspektion ;-).

Solche Termine habe ich gerne. Entspannt, mit viel guter Musik, regem Austausch supernetten Leuten und offenbar sehr potenter Elektronik.

Sonnenuntergangslöten

Wenn ich es ja mal hinbekäme, meine Werkstatt wenigstens soweit aufzuräumen, dass man ein Gerät auf den Arbeitstisch stellen könnte, dann bräuchte ich das nicht draußen zu machen. Andererseits: Das Licht hier ist echt gut…

Da passiert nichts Dramatisches. Nur ein paar lange überfällige Modifikationen an einer meiner Lieblings-Röhrenphonos: Masseklemme, PowerCon-Netzanschluss.

Das Ding ist immer noch erste Sahne, Bernd. Gerade läuft ein van den Hul-Abtaster für knapp 13000 Euro über einen Silberübertrager von Consolidated Audio für 4000 Euro dran. Vollkommen hirnrissig, aber richtig, richtig gut. Wird Zeit, dass ich mich endlich mal an das Upgrade auf 6H30P mache.

Testgerätenotitzen #1

In meinem an exotischen Testgeräten nicht armen Alltag hat sich vor geraumer Zeit der wohl extremste Vollverstärker manifestiert, den es derzeit geben dürfte.

Das ist das dickste Kaliber des bei uns mittlerweile ziemlich bekannten vietnamesischen Herstellers Thivan Labs namens Sun 833-X. Ein dreiteiliger Vollverstärker mit rund 165 Kilogramm Gesamtgewicht.

Wenn man nicht so genau auf den Klirr achtet, sind rund 200 Watt Single Ended Class-A-Leistung pro Kanal drin. Dafür sorgt eine (!) 833C pro Kanal. Zu Beginn hatte ich ein kleines technisches Problem mit einem der beiden Ausgangsmodule, deshalb musste ich bei diesem Monster etwas mehr Hand anlegen als geplant.

Das Ding ist ohne Frage das Extremste, was ich je in den Fingern hatte. Einstweilen bin ich froh, dass ich den Tieftauchgang in die Regionen mit knapp 1500 Volt Betriebsspannung heil überstanden habe, der (vermutlich transportbedingte) Fehler beseitigt ist und ich mich damit beschäftigen kann, bei 33°C draußen Musik mit 1400 Watt permanenter Stromaufnahme hören zu dürfen ;-).

Zufallsbekanntschaft

Gestern war ich mal wieder in Essen bei Karl-Heinz Fink und Team. Und hatte eine sehr interessante Begegnung mit diesen beiden hochinteressanten Persönlichkeiten in Lautsprecherform:

Richtig, das ist ein Paar Fink Team Borg. Das steht im firmeneigenen Hörraum und wird gerade eingespielt. Was bei Finks übrigens über mehrere Tage mit jedem einzelnen Lautsprecherpaar passiert, das das Haus verlässt. Also nicht einfach „Rauschgenerator dran und Pegel drauf“, sondern so richtig. Mit Musik und Menschen, die immer mal wieder zwischendurch reinhören und sich vergewissern, dass die Dinge in die richtige Richtung gehen.

Dieses Paar hier kommt gerade frisch aus der Fertigung und ich werde mich nicht entblöden zu behaupten, dass jetzt schon alles unglaublich großartig ist und dass das der beste Lautsprecher seit Erfindung der Schwingspule ist. Tatsächlich klingt mir der große AMT noch deutlich zu sehr nach AMT und im Bass vermisse ich diese federnde Leichtigkeit, die der Zehnzöller in dieser Konstruktion bestimmt kann. Aber: Das macht nichts. Ich habe genug fabrikfrische Lautsprecher in meinem Leben gehört um abschätzen zu können, dass sich diese Aspekte noch verändern werden.

Viel bemerkenswerter finde ich, was dieser Lautsprecher auch in seinem jetzigen Zustand schon darzustellen in der Lage ist und wie deutlich er Veränderungen in der Kette hörbar machen kann. So haben wir gestern ein bisschen am Plattenspieler im Fink’schen Domizil herumgetweakt und nicht schlecht gestaunt, wie drastisch sich hier eine andere Plattentellermatte bemerkbar macht oder noch viel heftiger: Vier simple Spiralfedern unterhalb der Acapella-Basis, auf der der Dreher seinen Job verrichtet.

Klar, daran hat der exzellent präparierte Fink’sche Hörraum keinen geringen Anteil, aber trotzdem wage ich zu behaupten, dass die Borg in ihrer Gnadenlosigkeit deutlich anspruchsvoller ist als die kleine Schwester „Kim“, die den Markt für anspruchsvolle Kompaktlautsprecher in den letzten Jahren so gründlich aufgemischt hat.

Immer wieder spannend hier, und auch dieses Mal bin ich mit reichlich Dingen zum drüber nachdenken nach Hause gefahren.

OMAtös

Produktvorstellungen mache ich hier ja eigentlich nicht, aber…

Was Oswalds Mill Audio-Mastermind Jonathan Weiss hier wieder aus dem Hut gezaubert hat, das ist schon lecker. Das Projekt heißt „Special K“ und es handelt sich um einen Röhrenvollverstärker. Einer mit vier KT88 pro Kanal, je zwei davon parallel, im Push-Pull-Betrieb. Die dafür angegebenen 50 Watt Ausgangsleitung erscheinen mir sehr konservativ.

Oswalds Mill Audio dürfte eines der Zugpferde auf der High End in München nächsten Monat sein, zumal unsere lieben Freunde von Silbatone, wie die allermeisten Asiaten, der Show in diesem Jahr fernbleiben (müssen).

Wer auf der High End mit mir reden will – die Chance, mich dort (Atrium 3.1, D105) anzutreffen, dürfte relativ hoch sein. Oder im Atrium 4.1, Raum E121, beim Fink Team, wo ich auch ein bisschen Musik auflegen werde.

HiFi Rose RA180

Heute bei mir eingetroffen: das europaweit erste Exemplar des HiFi Rose RA180, ein koreanischer Vollverstärker der etwas anderen Art. Der Pegelsteller ist jedenfalls schon mal großes Kino:

Klar, da hat jemand bisschen bei Nagra hingeguckt, aber mir gefällt’s trotzdem. Was das Ding alles kann, weiß ich noch nicht genau, es ist aber offenbar eine Menge – Genaueres gibt’s in der kommenden Ausgabe der LP