Archiv für den Monat: Januar 2014

CES-Nachwehen

So ein paar Dinge sind mir von der Vegas-Show dann doch hängen geblieben. Insbesondere diesen Lautsprecher finde ich immer gelungener, je länger ich draufgucke:stenheimref_556Hat einen nicht zu leugnenden Charme, das Design. Und sieht irgendwie auch nach französischsprachiger Schweiz aus, wo der Hersteller Stenheim residiert.
Ich kopiere einfach mal die technischen Daten aus der Pressemitteilung hier rein:

• Reference loudspeakers with 7 transducers in full d’Appolito configuration
• 4 x 32 cm high excursion woofers, 2 x 17 cm neodimium medium, 1 x neodimium tweeter
• Massive aluminium cabinet with 6 independent closed chambers (no ports)
• Motorized angle deviation of the MTM section
• Passive 3 ways, with analogue filter for the bass section (module inserted between preamp and power amp)
• Can be connected to 6 separate monoblock amplifiers per loudspeaker
• Frequency response : min 20Hz to 40kHz, + – 2 dB
• Power handling : Bass section: 1400 W IEC (3000 W peak), Medium-tweeter section: 250 W IEC (500 W peak)
• Sensitivity : min 95dB SPL/1w/1m
• Max SPL : 120 dB
• Dim : H1670mm x W370mm x D 560 mm
• Weight : approx. 230kg each
• Filter optimized in frequency, impedance and phase
• Full warranty: 10 years

Also wenn das unbedingt jemand in Deutschland vertreiben möchte – ich wäre nicht direkt abgeneigt, das mal bei uns in den Hörraum zu stellen ;-).

P.S.: Natürlich gibt’s bereits hier Abzüge in der B-Note: In der Box stecken selbstredend acht und nicht sieben Treiber, und mit den beiden nebeneinander angeordneten Hochtönern ist das beileibe keine D’Appolito-Anordnung mehr. Der Verfasser des Textes unterschlägt das kleine Doppelbändchen innen auf der Front komplett.

FETtige Angelegenheit

Da fange ich gerade an, mich ein wenig von Papapass zu distanzieren, dann haut er wieder einen raus, den man irgendwie gut finden muss. Sieht so aus das Ding:pass_sony_40_556Foto von Pete
Schönes Paar Monos, und Nelson Pass baut davon genau EIN Paar. Als (vermutlich fürstlich entlohnte) Geburtstagstorte anlässlich des 40-jährigen Wiegenfestes des Vertikal-FETs. Solche, die Pass in einer moderneren Variante unter dem Namen „SIT“ (Static Induction Transistor) in den exotischeren seiner First Watt-Verstärker auch selbst einsetzt (zumindest solange er noch welche hat, deren Hersteller ist nämlich mittlerweile nicht mehr existent).
Wie dem auch sein – die Architektur hat Sony erfunden, und man hat dem Vernehmen nach ganz tief im Tokyoter Kellern gegraben, um ein passendes Kontingent an 2SK82 und 2SJ28 zusammen zu bekommen, mit denen diese Verstärker realisiert wurden. Dem Vernehmen nach klingen die Geburtstagskinder ziemlich gut; bleibt zu hoffen, dass Keiner aus Versehen die Lautsprecherkabel kurzschließt ;-).
Die Pressemitteilung von Sony zum Thema

Record Player

Mal was viel weniger Gewaltiges:s45_556Das ist eine charmante Fingerübung von Simon Yorke namens S45. Ist so klein wie er aussieht (30×20 cm) und kann nur Singles (deswegen „S45“). Sehr hübsch, kostet 2500€ – für Simon quasi ein Spottpreis.

So oder so

Nach all der Lästerei über auf der CES zu bestaunende Schwergewichts-Elektronik mal ein Paar Wahnwitz-Monos, das mich durchaus anspricht:kagura_556Das sind die neuen großen Endstufen von Audio Note Japan namens „Kagura„. Die gibt’s wohl schon ein knappes Jährchen, sind aber bislang unter meinem Radar durchgeflogen und nur dank Leser Werner B. auf selbigem aufgetaucht (meine herzlichen Dank dafür).
Ich möchte auch ganz bestimmt nicht wissen, was die mit zwei parallelen 211 pro Seite rund 50 Watt erzeugenden Schönheiten kosten, aber es wird zweifellos astronomisch sein. Aber die dürfen das irgendwie. Klar ist sowas auch Audio-Pornografie wie – nennen wir sie Boulder, Pass, Krell, Constellation, wie auch immer – auch. Aber: Porno ist nicht gleich Porno. Das eine ist Jenna Jameson, das andere… Brigitte Lahaie. Zum Beispiel. Man kann halt alles mit mehr oder weniger Stil tun ;-).

CES 2014 – update

Ein paar Dinge hat Leo dann noch ins Licht gezerrt, über die zu äußern ich mir nicht verkneifen will.

Über eine bestimmte Bauform von Lautsprechern stolpere ich in letzter Zeit öfter, und das sagt mir irgendwas für die Klang + Ton. Sowas und sowas zum Beispiel. Andrejs hat’s natürlich schon viel länger gewusst.

Das zweifellos coolste HiFI- Möbel der Veranstaltung ist natürlich keins.

McIntosh baut jetzt auch Kopfhörer. War ja klar, das ist ja auch das amtlich anerkannte Rettungsprodukt für die darbende HiFi-Branche.

No that’s what I call a Lautstärkesteller. Doppelmono-Drehschalter mit Zahriemen verbunden – sehr großartig seit Jahren bei Ayre realisiert.

Der doppelte Jeff: Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist das hier eine sehr interessante Personenkonstellation: Der große Jeff in der Bildmitte heißt Rowland, der vollbärtige (zweiter von rechts) Jeff Nelson, seines Zeichens Obermotz von Boulder.

Weißes von MBL. Nicht uncool präsentiert das Ganze.

Zum Glück hat Naim jetzt auch eine Verstärkerkombi, mit der man sich auf die Straße trauen kann ohne vor Scham im Boden zu versinken. Sie heißt überraschenderweise „Statement“ und kostet irgendwas jenseits von 200 Kilodollar. Wobei die sonderangefertigten Leistungstransistoren im Spezialgehäuse so drüber sind, das hat schon wieder was.

Zum Schluss noch die großartigste Programmquelle, derer ich gewahr geworden bin – nämlich eine heavily customized Tascam-Bandmaschine:tascam_leo_556(Sorry Leo, could not resist – hope you don’t mind. I owe you a beer or two on the High End show in Munich this year)

CES 2014

Das wird der etwas andere Messereport. Bedingt durch den Umstand, dass es um eine Messe geht, auf der ich nicht zugegen bin. Macht aber nichts, der wunderbare Leo Yeh ist ja vor Ort und fotografiert mal wieder the crap out of everything.
Beim Betrachten der Unmengen von Bildern bin ich an ein paar Sachen hängengeblieben, und damit gedenke ich Sie nunmehr zu belästigen. Zuerst mal halte ich das hier für einen äußerst gelungenen Messeauftritt:leo_marten_556(This is definitely the only picture I am taking from you, Leo – I seriously hope you don’t mind)
Das ist offensichtlich der neue Riesentrümmer des schwedischen Lautsprecherherstellers Marten Designs. Ob man das braucht oder nicht sei dahingestellt, aber die konvexe Form der Lautsprechermembranen als Raumakustikelement wieder aufzunehmen, das hat wirklich Charme. Kompliment.

Was Konjunktur zu haben scheint: Papi ist Verstärkerentwickler und will eine zweite Produktlinie etablieren und stellt ganz einfach den Sohn als Hampelmann vor eine virtuelle Zweitfirma. So geschehen bei Hans Ole Vitus (Vitus Audio) und Sohn Alexander Vitus Mogensen (Alluxity) und jüngst auch im Hause D’Agostino. Papa macht seins, Sohneman Bret muss die Zweitmarke ausbaden. Man verzeihe mir den in Sachen Geschmack durchaus zu übertreffenden Hinweis darauf, dass die Amps von D’Agostino junior in Sachen Statur irgendwie Ähnlichkeit mit dem… öhm… Chef… oder so haben.

Pass macht wieder besseres, größeres, neues… was auch immer. Mein Interesse daran ist irgendwie erlahmt. Das Zeug hat den Boden der Realität auch gründlich verlassen und ist jetzt nicht mehr .5, sondern .8. Bravo.

Es gibt ein neues TechDAS-Laufwerk. Kleiner als der Erstling und für normale Menschen vermutlich genau so unbezahlbar wie das dicke Ding (was aber, wenn ich ganz ehrlich bin, ein ziemlich geiler Eimer war).

Carlos Candeias (B.M.C. Audio) baut komische Lautsprecher mit ganz, ganz viel High Tech. Als er neulich bei uns in Duisburg war hat er Dinge von seiner Chassis- und Gehäusetechnologie erzählt, die ich einstweilen noch ins Reich der Fabel verweisen würde. Andererseits ist Carlos kein Schwätzer und nachweislich fähig. Da kommt noch was.

Die Kanadier mit der ausgeprägten Vorliebe für Bambus (Tri Art Audio) habein einen Lautsprecher gemacht. Schräg, aber nicht uncharmant. Und natürlich wird’s keine Sau kaufen.

Totgesagte leben länger. Obwohl: Der italienische Verstärkerhersteller Graaf war nicht nur totgesagt, sondern mausetot. Aber nichts ist für die Ewigkeit.

Westlake? Haben die nicht mal richtig ernste Lautsprecher gebaut? Und jetzt? Kabel-Abstandshalter aus Schaumgummi? Das ist ja mal ne Karriere…

Serge Schmidlins endgeiles Audio Consulting-Zeugs hat den langen Weg aus der Schweiz bis nach Vegas geschafft. Wirkt in dem Umfeld zwar schmerzhaft deplatziert, ist aber trotzdem klasse.

Es gibt neue AMTs von ESS. Hamwa schon für die Klang+Ton versprochen gekriegt.

Retro-Kopfhörer. Früher war halt alles besser.

Russisches Röhrenzeugs. Amtlich. Und vor allem – es gibt einen Deutschlandvertrieb dafür. Ich muss dringend telefonieren.

Boulder erzeugt mal wieder lokale Gravitationsmaxima. Irgendwann wird sich der Raum um eine Endstufe so weit krümmen, dass sie hinter dem Ereignishorizont verschwindet.

Das dicke dCS-Zeugs scheint’s auch in Schwarz zu geben. Wenn digital, dann bitte so. Die können das.

AMG-Plattenspieler mit Zwei-Arm-Basis. Konstruktiv witzig gemacht.

Einer der ganz wenigen richtig fetten Plattenspieler, der bei mir noch sowas wie Begehrlichkeiten weckt: Ginga von Audio Note Kondo.

Keine Ahnung, was das für ein Lautsprecher sein soll. Aber er sieht bescheuert aus und ist damit per Definition erst mal spannend.

Stenheim ist ne relativ neue Lautsprecherbude aus der Schweiz. Ich find’s eigentlich ganz lecker, was die so machen: Viel Aluminium, sehr schlichte Formen – da gibt’s schlimmeres.

Merlin Audio Lab. Sieht fett aus, ist mir persönlich aber ein wenig zu sehr Stealth-Bomber. Aber wenigstens hat’s revolutionary 3D holographic sound. Und außerdem dürfen die mit ner Lumen White Silver Flame spielen. Schweine, die. Ich will auch wieder eine.

Es gibt offensichtlich eine nennenswerte Anzahl von Ultraschall-Plattenwaschmaschinen. Die haben zwar mitunter noch etwas Bastel-Charme, aber das macht’s nicht uninteressanter: klick, klick, klick.

Kuck ma -es tut sich was bei Tri Mei. Sprich: Evolution beim Triplanar-Tonarm. Kohlefaser-Rohr, zwölf Zoll…?

So, das war mein Senf zu den ersten 24 Seiten von Leos Foto-Arie. Mal sehen, ob noch was kommt ;-).

Luxus?

Will man sowas? Da bin ich mir nicht sicher. Aber je länger ich draufstarre, desto größer wird die seltsame Faszination, die davon ausgeht:geh_556Das soll ein Verstärkergehäuse sein, hier bei einem chinesischen Anbieter zu beziehen. Ob man das so richtig gebrauchen kann? Berechtigte Frage. Wie es aussieht, gibt’s rückseitig Platz für zwei Paar Cinch- und zwei Paar XLR-Anschlüsse. Auch wenn der Auktionstext sagt, dass ein „Power Socket“ zum Lieferunfang gehört sehe ich nicht, wo man so etwas montieren sollte. Für nen knappen Hunni (wenn der Zoll mitspielt, sonst n bisschen mehr) könnte das in Deutschland sein. Kann das bitte mal einer ausprobieren? Ich weiß gerade nicht, was ich damit anfangen sollte ;-).