Archiv für den Monat: Januar 2012

Frickelfest light 2012

Stammleser werden’s wissen: In jedem Winter trifft sich der harte Kern der Frickelfest-Gemeinde zum „Probefrickeln“ in Duisburg. So von Samstag Mittag bis Sonntag Morgen. Am gestrigen Samstag gab’s genau das.

Die diesjährige Veranstaltung segelte unter der Endstufenflagge und hieß demnach „Endspiel“, nachdem wir letztes Jahr Hochpegelvorstufen verköstigt haben. Es gab eine ganze Menge Teilnehmer; von Röhren-Amps mit 845 und EL156 über batteriegespeiste Hiraga-8-Watter mit Joachim Gerhard-Tuning, einen MPA nach Elektor, einen modernisierten NDFL nach Elrad und einen ganz speziellen SymAsym. Da ich viel zu sehr mit Quatschen beschäftigt war, hab‘ ich viele Verstärker weder gehört noch fotografiert – ich bitte um Nachsicht.

Was allerdings in von tiefer Nacht bis in die Morgenstunden (um sieben Uhr bin ich ausgestiegen) bei uns im Hörraum manifestierte, das war ganz, ganz großer Sport. Die Kette bestand aus Martina Schöners Garrard 401-Umbau mit einem Lyra Skala, einem MC-Prepre von Joachim Gerhard, einer Loricraft-Phonovorstufe, eine selbstgebaute Linestage mit Joachim Gerhard-Genen, einem Paar SymaAsyms mit Röhreneingangsstufe und unserer Nada: unglaublich detaillierter, lebendiger auf den Punkt stimmiger Sound.

Ein paar Fotos gibt’s hier.

Der etwas andere Plattenspieler

Der hier tastet keine Platten ab, sondern von Baumstämmen abgesägte Holzscheiben:

Das macht die von dem deutschen Künstler Bartholomäus Traubeck erdachte Maschine nicht mit einer Nadel, sondern mit einer Kamera unter dem Headshell. Ein nachgeschalteter Rechner „übersetzt“ die Struktur der Jahresringe in Klaviernoten. Das Ergebnis ist erstaunlich anhörbar, harmonisch und ziemlich beeindruckend
Quelle: gizmag.com

Modul gesucht

Ab und zu gibt’s Dinge, die scheint’s nicht zu geben. Zum Beispiel ein gutes Verstärkermodul für 2.1-Anwendungen. So für gescheite PC-Beschallung zum Beispiel. Man bräuchte sowas:

Ein DSP dient als Frequenzweiche und stellt die Verbindung zum PC her. Fürs Audiosignal und zur Konfiguration. Dann braucht’s drei Schaltverstärker; zwei mit etwas weniger Leistung für die Satelliten, einen mit etwas mehr Bumms für den Mono-Sub.

Ich finde nicht im Entferntesten etwas in der Art. Das einzig erhältliche 2.1-Modul scheint das Dings von Dayton zu sein, aber das ist wenig einstellbar und hat auch keinen DSP. Bin ich nur zu blöde oder gibt’s sowas tatsächlich nicht? Und, falls nein, warum nicht?

Das war wohl nix

Da finde ich gestern noch ansatzweise lobende Worte für das große mächtige US-HiFi-Magazin „stereophile“, und schon haut der Ober-Stereophile John Atkinson heute einen raus, dass es qualmt. Zitat:

„usually, the tweeter is the limiting factor in a system’s sensitivity, meaning the lower-frequency drivers have to attenuated to match“

Das steht im Zusammenhang mit dem Lautsprecher-Erstling von Carlos Candeias, Bernd Hugo und Manfred Penning, beheimatet in der Nähe von Kassel und gemeinhin als B.M.C. Audio bekannt. Mir geht’s gar nicht darum, dass die bislang schön human bepreiste Elektronik von den Jungs einen Lautsprecher für – schluck – 36300 US$ an die Seite gestellt bekommen, sondern viel mehr darüber, dass augenscheinlich auch die Größen der Branche keine Ahnung haben, wovon sie eigentlich erzählen:
Werter Mr. Atkinson, niemand macht einen Tief- und einen Mitteltöner leiser, weil der Hochtöner im Pegel nicht mitkommt. Zumindest im Falle eines Basses geht das mit vertretbarem Aufwand nämlich gar nicht.

Setzen, sechs.

(© für das Bild: Leo Yeh, my-hiend.com)

Fi-delity

Ausnahmsweise muss ich mal bei der stereophile klauen, was ja sonst nicht so meine Art ist. Dieser Verstärker allerdings gehört meiner Meinung nach unbedingt ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt:

Das ist eine Kreation des New Yorker Entwicklers Don Garber, der seine Geräte unter dem einprägsamen Label „Fi“ veröffentlicht. Minimalistisches und supercleveres Design, auch technisch ist die „Fi 421A“ spannend: Es handelt sich nämlich um eine Stereoendstufe mit nur zwei Röhren. Die Endröhre ist eine WE 421A, eine dicke Doppeltriode, davor gibt’s noch eine 6SL7, die sich ebenfalls beide Kanäle teilen. Sehr hübsch, kostet 4000 US$. Und wird natürlich nicht international vertrieben, bei uns schon mal gar nicht – der durchschnittliche EU-Regulierungswahnbedienstete bekäme beim Anblick dieses Gerätes wohl auch spontan einen Herzkranzgefäßkatarrh.

So etwas wie einen Test gibt’s hier zu lesen.