Archiv für den Monat: Dezember 2011

SymAsym: End- und Treibertransistoren


Da ich ja bekanntermaßen sonst viel zu wenig zu tun habe verfiel ich auf die großartige Idee, mal eine Sammelbestellung ins Leben zu rufen: Ich möchte Endstufen- und Treibertransistoren für SymAsyms in den USA bestellen. Es geht um die Typen NJW1302, NJW3281, MJE15034 und MJE15035.

Näheres gibt’s in diesem Thread im Analog-Forum.

Im Moment sind wir bei 136 Stereo-Sets. Ab 50 wird die Sache interessant ist die Sache interessant geworden und geht in die heiße Phase.

[Edit] 50 Stereosätze waren dann nicht so das Problem – die waren nach ein paar Stunden zusammen. Wir warten mal noch ein paar Tage, was denn noch so kommt 🙂 [/Edit]

[Update] Habe gerade freundliche 1307,38€ an Mouser bezahlt. Dafür gibt’s nun 136 Stereo-Sets. Die Zahl kommt dadurch zustande, dass das schlicht deren kompletter Lagerbestand an NJW3281 war. Inklusive Zoll, Einfuhrumsatzsteuer und Gedöns landen wir somit bei rund 9,61€ pro Satz – ich würde sagen, das ist immer noch sehr okay.
Ich gehe davon aus, das sich für die noch nicht verteilten Sätze kurzfristig noch Interessenten finden. Ansonsten fange ich jetzt damit an, jedem seine Zahlungsinformationen zu schicken. [/Update]

[Noch n Update] Das war’s, Leute. Mit wirklich beeindruckender Geschwindigkeit haben wir 1088 Transistoren verteilt. Es freut mich aufrichtig, das im Thema „SymAsym“ noch soviel Potenzial steckt.
Diese Sammelbestellung ist damit „voll“ – Mouser könnte erst wieder in fünf Wochen liefern. Derzeit gibt’s noch ein paar kleine Probleme mit der Kreditkartenbezahlerei, aber das bekomme ich sicherlich Montag geklärt. Mit Glück kommt das Zeug kommende Woche schon hier an, und die ganze Sache geht schön schnell über die Bühne. [/Noch n Update]

[Weiter geht’s] So. Jeder Besteller sollte jetzt eine Email mit Zahlungsinformationen bekommen haben. Sollte ich jemanden vergessen haben, bitte ich um nochmalige Kotaktaufnahme. [/Weiter geht’s]

Visionen aus dem Hause Gerhard

Heute gab’s nach längerer Zeit mal wieder einen kleinen Ausflug ins Sauerland, Joachim Gerhard besuchen. CG und ich waren sehr gespannt auf Joachims neueste Fortschritte in Sachen Lautsprecherentwicklung, und außerdem gab’s eine Menge über Drahtigel und Lochrasterplatinenaufbauten zu diskutieren. Und darüber, was aus denen mal werden soll. Zuerst ein paar Bilder:

Wie immer kämpft der große Meister mal wieder an vielen Fronten gleichzeitig, dennoch gibt es so etwas wie „sein System“. Das hat durchaus noch die Gene von dem. was ich bei meinem letzten Besuch gehört hatte, aber ohne jeden Zweifel hat es sich weiter entwickelt. Joachim ist mittlerweile bekennender Anhänger von rückseitig offenen Lautsprechern, und seine Inkarnationen haben rein gar nichts mit dem zu tun, was man gemeinhin mit dem Thema „Dipol“ assoziiert. Derzeit hört er mit zwei Schallwänden, in denen pro Seite zwei Envieé-Achtzöller stecken; den Tieftonpart übernehmen zwei W-Dipole mit je zwei Peerless-Zwölfzöllern – die hatten wir übrigens auch schon mal in der Klang + Ton.

Das System läuft teilaktiv und ist dynamisch so ziemlich das Heftigste, was mir an Lautsprechern je untergekommen ist – von ein paar wirklich großen Hornsystemen mal abgesehen. Dabei gehen die ein ganzes Stück auseinander stehenden Wandler ein absolut perfektes Miteinander ein; ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ein Sub-/Sat-System so aus einem Guss spielen kann. Auf einen Hochtöner verzichtet Joachim mittlerweile ganz. Der Einvieé-Breitbänder braucht, so wie er ihn beschaltet, keinerlei Unterstützung mehr. Ich werde das zum Anlass nehmen, mich nochmals mit dem Pärchen auseinander zu setzen, das wir noch im Redaktionsfundus haben, denn so weit sind wir bei unseren Experimenten mit dem Teiber seinerzeit definitiv nicht gekommen.

Der andere Lautsprecher auf den Bildern ist eine Kooperation mit Wolf von Langa und der Stand der Dinge dessen,  was beim diesjährigen Frickelfest angefangen hatte (guckst du). Da steckt noch ein bisschen Arbeit drin, aber das wird sicherlich ein hoch spannendes Ding wenn’s fertig ist. Von Wolf stammt natürlich auch „die Mutter aller Zwölfzöller“ – der Feldspulenbass auf dem letzten Foto.

Joachims mittlerweile legendäre Elektronik-Provisorien gab’s natürlich in Hülle und Fülle zu sehen, aber heute mal nicht zu hören. Das wird aber kein Dauerzustand sein, denn da wachsen so viele Dinge mehr oder weniger im Hintergrund, dass auf absehbare Zeit kein Mangel an höchst innovativen Schaltungskonzepten für alle Arten von Vorstufen herrschen wird – sei es in als Fertiggerät käuflicher Hinsicht oder als Projekt für Selbstlöter. Einen Drahtigel hat Joachim mir übrigens freundlicherweise zum Bespielen mitgegeben, und wenn der so tut wie er soll, dann gibt’s über den sicherlich bald was zu lesen. Sechs lächerlich billige Transistoren pro Seite und nein, es ist keine Phonovorstufe. Nee, ich verrate noch nix ;-). Die große Drahtigel-Sammlung bekommt demnächst übrigens eine breite Öffentlichkeit: Joachim plant ein Kunstausstellung mit den ganzen niedlichen Einzelstücken. Finde ich klasse, die Idee.

Falls es sich noch nicht herumgesprochen haben sollte: Einige von Joachims Geistesblitzen wird’s demnächst auch wider „so richtig“ zu kaufen geben. Die neue Firma heißt Süsskind Audio und soll im Frühjahr 2012 lieferfähig sein.

Handwerkskunst

Wie heutzutage Röhren gemacht werden – in diesem Falle bei KR Audio in Tschechien:

Sehr schön gemacht, und vielleicht erklärt das auch ein bisschen die Preise für solche Preziosen: Die Dinger kullern nicht mal eben aus irgendeiner Maschine, da ist richtig viel Handarbeit und Handwerkskunst im Spiel.

Squeezebox Touch Toolbox 3.0

Klaus hat seinen wunderbaren Werkzeugkasten für die Squeezbox Touch überarbeitet.
Wir erinnern uns: Das ist jener sehr erfolgreiche kleine Streaming Client, mit dem man von einer Netzwerkfestplatte Musik in die Anlage bekommt. Da es aber immer und überall etwas zu verbessern gibt, erwies sich auch die „SBT“ als durchaus verbesserungswürdig. Über Klaus‘ bisheriges segensreiche Wirken an dem Gerät berichteten wir seinerzeit schon in der Klang + Ton, jetzt gibt’s die nächste Release der Verbesserungsanleitung.
Es hat sich Einiges getan: Die Installation ist wesentlich einfacher geworden, es sind etliche Features und Tricks hinzu gekommen. Nachzulesen gibt’s all das auf soundcheck’s – audio@vise.

Kuschel-Transistoren

Nun gibt’s in der weiten Welt der Musikwiedergabe auf hohem Niveau eine Bewegung, die den Einsatz weitgehend naturbelassener Materialien favorisiert. Das führt zu Lautsprechern mit Schafwolldämmung, Lautsprecherkabeln mit Baumwollummantelung, Cinchsteckern mit Holzhülsen und Bambus-Elkos. Schöne Sache, die jetzt vielleicht von unerwarteter Seite Nachschub erhält – von der Halbleiterindustrie nämlich.
Da hat doch die renommierte amerikanische Cornell University Transistoren gebaut, die auf Baumwolle als Substrat aufgebaut sind.
Der Hintergrund dieser Forschung ist natürlich nicht das Streben nach Wohlklang, sondern der zunehmende Trend, Kleidung mit elektronischen Helferlein auszustatten.
Tatsächlich hat man es geschafft, sowohl bipolare als auch Feldeffekttransistoren auf Baumwollbasis zu erzeugen. Der Prozess dahinter basiert auf der Beschichtung der Baumwollfasern mit Nanopartikeln. Da bekommt „Jute statt Plastik“ doch eine ganz neue Dimension ;-).
[Quelle: Cornell University Chronicle Online.]

Ich hätt‘ da noch was

Das (klick -> großes Bild) ist ein Paar einer der meiner völlig unmaßgeblichen Meinung nach besten Achtzöller, die Fostex je gemacht hat – FE208Σ. Genau, das sind die, die seinerzeit im Original-Jericho-Horn steckten. Ich hätte da was, das es nicht mehr allzu oft geben dürfte: ein originalverpacktes NOS-Pärchen von den Schätzkes. Nie verbaut, keine Kratzer an den Schraubenlöchern, jungfräuliche Anschlussfahnen.

Sollte jemand das dringende Bedürfnis verspüren, mir dafür ein unmoralisches Angebot zu machen – ich hätte da ein offenes Ohr.

Geht nicht – gibt’s nicht

Habe ich jüngst ein sehr interessantes Detail an einem auch sonst ziemlich spannenden Lautsprecher entdeckt. Bei jenem handelt es sich um die niedliche kleine „Lens“ von 47Labs, einer Fünfeinhalb-Liter-Dose mit Vierzoll-Breitbänder (was nicht im Geringsten abwertend gemeint ist). Da hat der japanische Hersteller beim Gehäuseaufbau etwas getan, was ich mich nie getraut hätte:

Da hat nämlich Einer bei einem furnierten MDF-Gehäuse die Kanten rund gefräst. Und nach diesem Arbeitsgang gibt’s auf den Kanten logischerweise kein Furnier mehr, sondern nacktes MDF. Wenn man allerdings in der Lage ist, beides hinterher so gut zu lackieren, dass man praktisch keinen Farbunterschied sieht (und im Anschluss großzügig Klarlack auf der Oberfläche verteilt), dann funktioniert das ganz ausgezeichnet.
Ich bin sowohl als Tester wie als Boxenbauer schwer beeindruckt. Und Letzterer wird das garantiert mal ausprobieren.

P.S.: Nee, die Box habe ich nicht für die „LP“ unter die Lupe genommen. Die kommt in unser Lautsprecher-Testjahrbuch 2012, das erscheint Anfang des Jahres. Da sind übrigens neben der 47 Labs noch ne ganze Menge anderer nicht ganz alltäglicher und zum Teil wirklich exzellenter Boxen drin – wie zum Beispiel diese leckere kleine Trenner & Friedl.  Die ist nämlich so gut, dass ich mich echt zusammenreißen muss, da nicht mal ein bisschen „reverse engineering“ zu betreiben… 😉