Archiv für den Monat: Juli 2011

Schmetterling

Bei aller Abneigung gegen zumindest die optischen Meriten amerikanischer Lautsprecher gibt’s doch ab und zu mal Ausnahmen, und dazu zählen fast immer die Konstruktionen von Oswald’s Mill Audio.
Und wieder einmal hat Jonathan Weiss es gesschafft, ein nicht eben einfach zu verpackendes Ensemble aus zwei Fünfzehnzöllern und einem Horn in ein Form zu bringen, die sicherlich polarisiert, aber bestimmt nicht Gefahr läuft, mit irgend einem anderen Lautsprecher verwechselt zu werden. Das Ding heißt „Monarch“ – das wird wohl an den gleichnamigen Falter angelehnt sein, denn aus der Ecke ist die Formensprache unzweifelhaft entliehen – kann angeblich 104 Dezibel Wirkungsgrad und ist eine wohltuende Ausnahme vom üblichen Lautsprecher-Einheitsbrei.

Dreifaltigkeit

Vermutlich mussten Sie’s einfach tun. Die Handvoll Asiaten, die bereit ist, eine Mörderkohle für so ein Gerät auf den Tisch zu legen, war denn wohl gefunden und Nelson Pass und Wayne Colburn haben sich erweichen lassen, eine Line-Vorstufe jenseits der XP-25 auf Kiel zu legen. Sie wird XP-30 heißen und ist denn auch mal gleich dreiteilig (Verstärker links, Verstärker rechts, Netzteil) ausgefallen. Wurde ja auch allerhöchste Zeit, die X-0 ist ja schon seit Jahren aus dem Programm…Ungeachtet aller Vorbehalte gegen derlei Gigantomanie muss ich aber anerkennen, dass Papa das eine oder ganz clevere Feature hat einbauen lassen: Es gibt zwei Hauptausgänge, die gegeneinander pegelbar sind und sich somit für sinnvolle Bi-Amping-Anwendungen eignen; außerdem hat das Ding genug Verstärkung und maximale Ausgangsspannung, um einen Spannungsfolger (also eine Endstufe mit einer Verstärkung von eins) bis 150 Watt treiben zu können (to ZenMod: yes, it will drive an F4 ;-)).

Preis, Lieferbarkeit? Keine Ahnung, ist für den deutschen Markt auch nicht so wichtig. Lehnen wir uns einfach zurück und warten auf den XP-40, bei dem’s dann bestimmt endlich vier Kisten und Mono-Netzteile geben wird…