Eine kleine Warnung vor diesem Herrn. Er macht leere Versprechungen. Im vorliegenden Falle allerdings sei ihm das verziehen ;-). Andrea Vitali ist bei Blumenhofer Acoustics für Vertrieb und Marketing zuständig. Und die Jungs hatten in Halle 3 auf der High End den Protoptypen eines monströsen Vierwege-Hornsystems im Klang+Ton-Look (will sagen: Spanplatte und OSB roh) stehen. Auf Nachfrage bot Andrea an, uns am Abend kurz mal wohin zu verfrachten, wo man die Riesentrümmer hören könnte. Gesagt – getan. Die Reise ging ins Augsburger Hinterland zum, wie wir erst im Laufe der Zeit erfuhren, Firmensitz von Blumenhofers.
Es entwickelte sich ein ausgesprochen fröhlicher und interessanter Abend – nur die dicken Kisten haben wir dann doch nicht hören können…
Zu schwer, noch nicht ganz fertig, Feldspulenantriebe nicht vorgewärmt… schon klar, Andrea, du altes Schlitzohr. Mit Speck fängt man Mäuse, das wusstest du ganz genau ;-).Das Unternehmen residiert mitten in einem Naturschutzgebiet, und das, was sie da „Showroom“ nennen ist genau das, wo ich ganz dringend einziehen muss. Da und nirgends anders. Dafür nehme ich auch das bayrische Hinterland in Kauf :-). Die von Thomas Blumenhofer höchstselbst restaurierte Immobilie ist jedenfalls so ziemlich der großartigste Ort, an dem ich je habe HiFi stehen sehen. Und wenn kein HiFi da stünde, wäre es immer noch einer der schönsten Räume, in denen ich mich je aufgehalten habe.
Jedenfalls gab’s eine Führung durch die Blumenhofer-Fertigung, auffällig ist die große Fertigungstiefe. Die Gehäuse entstehen im Hause (bis auf das Verleimen der Furniere), die Treiber sind In Verbindung mit einem kleinen Spezialhersteller entwickelte Eigenkonstruktionen und es wird mit Wasser gekocht – womit auch sonst. Allerdings mit viel davon, mit offensichtlich reichlich vorhandenem Know How und Liebe zum Detail. Hat mir gut gefallen.
Zu hören gab’s einen im Vergleich zu dem Vierwege-Riesenmopped geradezu zierlichen Zweiwegelautsprecher mit 15″-Bass von Wolf von Langa in reflexunterstütztem Horngehäuse und einem Horn mit Druckkammertreiber obendrauf. Fragen Sie mich nicht nach dem Namen (kriege ich raus) oder dem Preis (eher unerfreulich). Jedenfalls klang’s hervorragend; sehr sauber, stimmig, verfärbungsfrei und dynamisch auf den Punkt. Das dürfte zum Einen den Lautsprechern geschuldet sein, aber sicherlich auch der vorgeschalteten Kette (italienische Transistorelektronik und Kabel, monströser CD-Player aus Singapur, neuerdings bei Blumenhofer im Vertrieb), einem sehr lecker zurechtgemachten Technics SP-15 und der herausragenden Akustik des tollen (und riesigen) Raumes.
In Teil 3 geht’s dann wieder um Sachen von der Messe selbst, so stay tuned.