Archiv für den Monat: Februar 2011

Frickelfest light

Einmal im Jahr treffen wir uns.
Wir, das sind die Frickelfest-Teilnehmer. Und „einmal“ heißt natürlich zusätzlich zum Frickelfest selbst. Anno 2008 haben wir jede Menge Subwoofer mit CT230 verköstigt, im letzten Jahr gab’s einen kleinen Lautsprecher-Wettbewerb (3to4), in diesem Jahr hab’s ich’s „Vorspiel“ genannt, weil’s im Wesentlichen um Hochpegel-Vorstufen ging. Ort des Geschehens waren wie immer die K+T-Hörsession-erprobten Räumlichkeiten des Brieden-Verlages, und vergangenen Samstag (naja… eigentlich Samstag und Sonntag Morgen) fand’s statt.
Es gab Halbleiter-Vorverstärker auf Basis einer Joachim Gerhard-Schaltung (was sonst), einen DisPre2 und diverse Röhrenkonzepte; angefangen vom Hepos aus der aktuellen Klang+Ton, über einen Daniel von Joe Curcio, einen Eigenbau von Thomas (zu dem ich keine Details weiß), und daneben stand der quasi unvergleichliche Silbatone C-100.

Als Endstufen liefen SymAsym, Aleph J, eine EL12 SE, als Lautsprecher CT250, die Breezer aus der neuen K+T, ein sehr spannendes Konzept von Joachim Gerhard (ebenfalls mit dem Seas Prestige-Achtzöller, aber in einer getunten Variante), das Unihorn-mit Mivoc-Bestückung ein Paar hundsgemeiner PA-Lautsprecher für 89 Euro. Ebay. Spanplatte. Undicht. RFT-Bestückung. Großartiger Lautsprecher.

Wir waren gut 25 Leute, haben bis morgens um sechs Musik gehört, gezecht und großen Spaß gehabt. Ergebnisse? Gab’s durchaus: Die Silbatone spielt überirdisch schön und emotional, der Daniel super ausgewogen und fehlerfrei, der JG-Transistor extrem aufgeräumt, schnell und druckvoll – und so weiter. Die Präferenzen änderten sich etwas mit Musik, Alkoholpegel und dem Rest der Kette, aber in jedem Fall hat’s klasse gespielt.

Natürlich gibt’s auch ein paar Bilder – hier die Galerie.

Norddeutsche HiFi-Tage 2011

Am vergangenen Wochenende fanden in Hamburg die Norddeutschen HiFi-Tage 2011 statt. Das ist eine vom Hamburger HiFi-Studio Bramfeld organisierte HiFI-Messe, und zwar ganz eindeutig einer der besseren. Das Ding verteilt sich auf drei Etagen des Holiday Inn-Turmes an den Elbbrücken, und zumindest zwei dieser Etagen sind voll. Insgesamt findet man ein gefühltes Drittel der Ausstellerzahl einer High End, und in Anbetracht des Umstandes, dass das im Prinzip eine Händlermesse ist, darf das als sehr erstaunlich gelten.

Es war richtig voll, was uns Branchenprofis natürlich freut, erweckt es doch den Anschein, dass sich noch ein paar Leute tatsächlich fürs Thema HiFi interessieren. Professionelle Logistik, reibungsloser Ablauf, so macht man das. Kompliment an Familie Borchert, das war exzellente Arbeit.

Was es nicht gab: echte Produktneuheiten (okay, von einer Ausnahme abgesehen). Das ist aber auch ganz klar, Hersteller und Vertriebe nutzen natürlich die großen internationalen Plattformen für ihre diesbezüglichen Präsentationen. Wer aber nur mal gucken wollte, was derzeit denn so angesagt ist, der war in Hamburg gut aufgehoben.

Ein Problem allerdings lösen auch die Norddeutschen HiFi-Tage nicht: das zu geringe klangliche Niveau der Präsentationen. Gewiss, es geht auch noch viel schlechter, aber im Großen und Ganzen konnten die Setups auch hier nur einen Bruchteil ihres wahren Potenzials zeigen. Was äußerst bedauerlich ist, denn gerade hier dürften eine Menge Leute zugegen gewesen sein, die keine der üblichen HiFi-Nerds waren. Und denen muss man in wenigen Sekunden demonstrieren, warum der Krempel so teuer ist, sonst gehen die nämlich kopfschüttelnd wieder.

Einen Sack Fotos habe ich mitgebracht, verzichte aber auf das Zeigen jeder einzelnen Kiste – Leser dieser Seite kennen die Exponate zum größten Teil. Also gibt’s nur ein paar meiner ganz persönlichen Highlights:

3D-Phono

Egal wo ich hinkomme – überall gibt’s einen dieser „Drahtigel“. Also einen von Joachim Gehrhards mittlerweile legendären dreidimensional aufgebauten Phonovorstufen. Bei Wolf steht auch so eine und spielt mit einem Lyra Olympos an einem Well Tempered Amadeus wie die Sau. Ich weiß, ich weiß, die Bauanleitung für die K+T-Version muss dringend fertig werden…

In gut sechs Stunden

… mache ich mich auf ins gelobte Land der Feldspulenlautsprecher. Will sagen: Ich besuche Wolf von Langa und höre mir mal seine neuen Lautsprecher an. Klar, ich mache Fotos. Klar, hier wird’s was zu gucken und zu lesen geben. Stay tuned.