Archiv für den Monat: Oktober 2010

Baikal-Rakete

Es ist nicht CE-zertifiziert. Und vielleicht auch nicht ROHS-konform. Und auch nicht bei der WEEE angemeldet. Also eigentlich verboten in diesem unserem tollen Land. Macht aber nix, weil Sie’s sowieso nicht kaufen können.
Andererseits aber ist dieser Tonabnehmer mit das Spannendste in Sachen MC, was ich je in den Händen hielt. Und möglicherweise nimmt’s ja irgendwann alle logistischen und juristischen Hürden.
Wie die Überschrift schon vermuten lässt, stammt es aus dem nicht ganz so fernen Osten, und die nette Titulierung hat ihm der verpasst, der vielleicht ein richtiges Produkt draus machen will. Ich jedenfalls werde noch ein bisschen Musik damit hören, und dann erzähle ich Ihnen auch, wieso man das unbedingt tun sollte…
Fortsetzung folgt.

Personelles

Die personelle Situation bei der Klang + Ton erfährt abermals einen Wandel. Ronald Waßen, der designierte Nachfolger von Christian Gather, steht nicht mehr in Diensten des Brieden Verlags. Voraussichtlich zum 01.12. wird Christian Gather zurück an seinen angestammten Arbeitsplatz kehren und sich wieder um die Geschicke des Heftes kümmern.Das wird er allerdings nicht wie früher in hauptverantwortlicher Position tun – die Chefredaktion des Magazins wird auch künftig in meinen Verantwortungsbereich fallen.

Ich lege Wert auf die Feststellung, dass das Ausscheiden von Ronald und die Rückkehr von Christian nicht unmittelbar miteinander zu tun haben. Ersteres… nun, es hat halt nicht gepasst; das ist nichts weiter Ungewöhnliches. Die sich bietende Chance nutzte Christian zu Rückkehr in ein von ihm geschätztes Umfeld und eine Tätigkeit, die er immer mit Leidenschaft ausgeübt hat. Da Ronald ein äußerst fähiger Lautsprecherkonstrukteur ist, werden wir ihn künftig als externe Kraft mit der Entwicklung des einen oder anderen Lautsprecherprojektes beauftragen.

Und jetzt hoffe ich inständig, dass ich sobald nicht wieder Meldungen zu diesem Thema verfassen muss…

So geht’s

Gemeinhin empfinde ich HiFi-Anlagen nicht unbedingt als Zierde für einen Raum, aber auch hier bestätigt die Ausnahme die Regel. Das Setup auf dem Foto stammt vom amerikanischen Händler (oder Vertrieb, oder beides – man weiß es nicht so genau)  Pitch Perfect Audio, den kennen Sie vielleicht schon aus der Blogroll rechts am Rand. Definitiv eine Augenweide, das Ganze. Vielleicht ist es gut, dass man die Lautsprecher nicht sieht…

Die Elektronik stammt übrigens von Shindo, der Plattenspieler auch. Das Rack hingegen ist made in Bochum.

Apnoe

Die Griechen nu wieder. Als ob die derzeit keine anderen Sorgen hätten. Aber nein, sie bauen schwer wahnsinnige Lautsprecher. Hörner, was sonst. So richtig mit Breitbänder und einem echt amtlichen Trichter. Das Ganze hört auf auf den Namen „Pnoe“ (zu deutsch: Atmung) und sieht zumindest spektakulär aus. Näheres auf der Webseite des Herstellers Arcadian Audio.

Wussten Sie eigentlich…

… dass Reinhard Thöress mittlerweile nicht nur höchst interessante HiFi-Komponenten, sondern auch einen Internetauftritt hat?Die leckeren Geräte im konsequenten Messgeräte-Look gibt’s hier zu bewundern. Und ja, eine Beschäftigung im Rahmen der LP mit Mann und Maschinen ist dringend überfällig, ich weiß. Auch wenn die Seite sagt, dass es die Spielsachen nur in Nicht-EU-Ländern zu erwerben gibt. Glückwunsch nach Brüssel – ein weiter bitterer Sieg des Surrealismus.

Analogforum – das dicke Ding

Also bin ich heute brav nach Krefeld gefahren und habe mir, wie angekündigt, das diesjährige Analogforum angesehen. Das war (respektive „ist“, denn morgen geht’s ja noch weiter) eine sehr angenehme Veranstaltung, die den typischen Charme einer Hotelmesse hat – mit allen dazugehörigen Vor- und Nachteilen. Mit rund 30 Ausstellern hat das Ganze eine angenehme Größe, und man kann jede Vorführung an einem Tag besuchen, ohne sich übermäßig zu hetzen.

Wie üblich, reicht die Qualität des Geboten von „unterirdisch“ bis „sehr ordentlich“ – und ein jeder wird komplett verschiedene Ansichten davon haben, was in welche Kategorie gehört. Ich spare mir an dieser Stelle die Auflistung aller Eindrücke, sondern kapriziere mich auf das wahrscheinlich extrovertierteste Exponat der Veranstaltung: einen monumentalen Dreiwegelautsprecher, gebaut von Norbert Gütte. Das System besteht aus einem Onken-Bassteil mit Altec-Fünfzehnzöller, einem ziemlich gewaltigen Horn nach Sato und einem Ringstrahler für den Hochtonbereich. Befeuert wird das Ganze von einer aktiven Transistorelektronik, zugespielt haben eine Platine Verdier und eine Röhren-Phonovorstufe.

Der Raum, in dem dieses Spektakel steht ist erheblich zu klein, Hörabstände von mehr als vielleicht zwei Metern sind nicht drin. Denkbar ungünstige Voraussetzungen für einen solchen Trümmer also, aber die Realität straft das Lehrbuch wieder einmal Lügen. Tatsächlich nämlich klingt’s nicht schlecht. Mich wundert’s immer wieder, wie solch große Hornsysteme akustisch auf die Größe eines Zweiwege-Regalböxchens schrumpfen können – das passiert auch hier. Das Ganze spielt so sanft, zurückhaltend und unspektakulär, dass man die intuitive Angst vor den großen Tröten schnell ablegt. Das Klangbild ist auch bei der geringen Hörentfernung kaum zerrissen und erstaunlicherweise von sehr wenig Hornverfärbungen geprägt.

Natürlich ist das nicht das, womit der durchschnittliche Musikhörer sein Wohnzimmer vollstellen will (und kann), aber eine interessante Erfahrung ist der Klang so eines Konstruktes allemal. Wenn Krefeld für Sie in erreichbarer Nähe liegt, gönnen Sie sich das Ding morgen mal – es lohnt sich.